Was Marketing und Vertrieb mit Sex zu tun haben

zwei niedliche verliebte Katzen

Gib es zu. Ich hatte Dich schon bei dem Wort Sex. ;) Abgesehen von diesem wirklich fiesen Clickbait hoffe ich, dass die folgenden Ausführungen Dir einen Einblick in das breite Thema Marketing und Vertrieb geben! Wie immer freue ich mich über Anregungen und Verbesserungsvorschläge! Auch dieser Artikel wird sich im Laufe der Zeit verändern und wachsen.

Jeden Tag stoße ich auf Missverständnisse, wenn ich Netzwerke aufbaue, Kundenbeziehungen pflege oder versuche, etwas attraktiv zu gestalten.
Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass die ganze Sache einfach ist. Es gibt jedoch ein paar Dinge, die das Verständnis und das Leben um einiges einfacher machen.

Um das Thema zu erklären, möchte ich eine einfache und verständliche Metapher verwenden, und damit sind wir bei der Ausgangsfrage: Was haben Marketing und Verkauf mit Sex zu tun?

Kurze Anmerkung, lieber Leser: Die folgende Ausführung bezieht sich auf meine Perspektive und das ist ganz langweilig die von Mann zu Frau. 
Ob Du Frauen, Männer oder beides liebst, spielt dabei keine Rolle und sollte auch generell keine Rolle spielen! All you need is love! <3

Die Ausgangssituation


Ein Künstler hat ein NFT erstellt. Er hat das Thema als Trend wahrgenommen und dann einfach ein paar digitale Filter über ein Bild gelegt, das Ganze geprägt und ein paar Sammler auf Twitter angeschrieben, um es zu verkaufen. Seltsamerweise kauft es niemand, aber er ist auf vielen Blocklisten gelandet.

Der Künstler fragt sich das: Warum eigentlich? 

Das ist ganz einfach: Als Mann geht man nicht unvorbereitet in eine Bar, spricht die erste Frau an, die einem gefällt, und spaziert direkt durch die Tür (Hi! Willst du Sex mit mir haben?). Wenn du das lange genug versuchst, könnte es klappen. Die Frage ist, wie viele Versuche du brauchst und ob du das Ergebnis am Ende haben willst....

Und glaube mir, dieses Beispiel ist nicht nur Theorie. Ich lese es fast jeden Tag auf fast allen Kanälen.

Wie kann der Künstler es besser machen? Ein Gedankenexperiment:

Vorbereitung


Bevor man ausgeht, duscht man und zieht sich etwas Schickes an. In der Regel schaut man, dass man rasiert ist, gut riecht und die Haare (falls vorhanden) gut sitzen.

Übersetzt: Du hast ein tolles Profilfoto in den Social-Media-Profilen. Idealerweise sogar das gleiche auf allen Kanälen, damit Du wiedererkannt wirst. Das gilt auch für den Benutzernamen (wenn Du dir darüber Gedanken gemacht hast). Deine Website ist optisch ansprechend, übersichtlich, mobil optimiert und schnell. Darüber hinaus lieferst Du Qualität. Du gibst Dein Bestes und bei Deinen Angeboten ist nur das Beste gut genug!

Zielgruppen

Du wählst die Bar, die zu Dir passt. Wenn du ein Buchhalter bist, wirst du wahrscheinlich nicht in die Biker-Bar gehen. Wenn Du Surfer bist, geh nicht zuerst in die Bar, in der sich die Börsenmakler treffen.

Übersetzt: Bestimme selbst, wen Du ansprechen willst. Das betrifft Alter, Gewohnheiten, Hobbys, Verhaltensmuster und Denkweisen. Die Erstellung von Marketing-Personas kann hilfreich sein (dem könnte ich einen eigenen Artikel widmen). 
Wenn das gut recherchiert ist, weisst Du auch wo die idealen Kanäle sind, um diese Menschen anzusprechen. Versuche über den Tellerrand hinauszuschauen. Der offensichtliche Kanal ist nicht immer der beste.

Achtung

Du findest tatsächlich drei Frauen in der Bar, die Dir sympathisch erscheinen. Anstatt sie sofort anzusprechen, beobachte erst einmal. Was trinken sie? Wie ist die Stimmung? Wie wirken sie, haben sie männliche Begleitung? Schau ob es Resonanz gibt, indem Du hinüberschaust, lächelst und sieh, ob es erwidert wird. 

Übersetzt: Du experimentierst mit Inhalten und testest, welches Medium von den genutzten Kanälen am besten wahrgenommen wird und die meisten Interaktionen erzielt. Schau Dir an, was Deine Zielgruppe teilt und bevorzugt kommentiert und prüfe, ob man die Inhalte konstruktiv aufnehmen, adaptieren kann und ob es zu Deinem Angebot passt. Reagieren die Menschen auf Deine Inhalte? Werden sie kommentiert, geliked und geteilt? Gut gemacht!

Interesse wecken

Du wurdest angelächelt? Eine Frau hat angefangen, mit ihren Haaren zu spielen? Wenn das der Fall ist, fass Dir ein Herz fassen und sprich sie an.
Nicht unbedingt kreativ, aber wenn Du beobachtet hast, dass sie einen Cosmopolitan trinkt und ihr Glas leer ist, ist dies eine gute Gelegenheit, mit einem vollen Getränk zu erscheinen und ein Gespräch zu beginnen. Denk daran, dass Dein Gegenüber wahrscheinlich genauso aufgeregt ist wie Du und stellen Dich einfach vor. ;)

Übersetzt: Wenn die Leute Deine Inhalte mögen, beginnen Sie mit Dir zu interagieren. Stelle ihnen Fragen, beginne Chats mit ihnen und hole Dir Feedback. Frage, was Du besser machen kannst oder ob es Themen gibt, die sie interessieren. Das ist pure Wertschätzung.

Der Verkauf und die Konversion

Und nun können die Spiele beginnen. Du stellst Dich vor. Du hören zu! DU hörst weiter zu! Du hörst immer noch zu. Dann fängst Du vorsichtig an, dich interessant zu machen. Erzähle von Deiner Mission (was Du gerade tust) und Deiner Vision (wo Du hinwillst) und erwähne wenn es passt, vorsichtig ein, zwei "Produktvorteile" (ich liebe es zu tanzen und kümmere mich in meiner Freizeit um gefährdete Babytiere).
Wenn alles gut läuft - brauchst Du mit etwas Glück keine Abschlussfrage. Vielleicht kommt sie ja schon von der anderen Seite. Ansonsten merkst Du selbst wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Die gewünschte Form der Umsetzung bleibt Dir überlassen. Ob das die Telefonnummer ist, ein zweites Date oder "zu dir oder zu mir".

Übersetzt: Mach Dich attraktiv! Biete einen Mehrwert! Poste spannende Inhalte, die auf Deine Zielgruppe zugeschnitten sind und die nützlich, spannend und unterhaltsam sind! 
Es schadet nicht kleine Angebote einzubauen, damit die Besucher merken, dass Du das nicht nur zum Spaß machst.
Erst wenn Du merkst das Du interessant bist, beginnst Du Besucher auf vorbereitete Landing Pages, Anzeigen, E-Mail-Kampagnen oder was auch immer für eine Konversion oder ein Ziel Du anstrebst, weiterzuleiten.
Is it a match?

Konvertierung fehlgeschlagen? 

Der Punkt ist. Auch wenn Du alles richtig gemacht hast, kann es sein, dass Du trotzdem kein Date bekommen hast. Ein "Nein" ist Teil des Geschäfts. Vorsicht, Verkaufsphrase: Jedes Nein bringt Dich einen Schritt näher an das erste "Ja".
Aber viel wichtiger ist, dass Du an der Bar einen guten Eindruck gemacht hast und mit Glück die Aufmerksamkeit anderer Gäste erregt hast, die dann vielleicht nach Hause gehen und ihrer Freundin sagen: "Hey, da war ein Typ - der würde gut zu dir passen."

Übersetzt: Nur weil jemand nicht gekauft hat, heißt das nicht, dass die Welt untergeht! Nutze die Lerneffekte und werde besser! Erfolg kommt von Disziplin und Beharrlichkeit und nicht von Einmaleffekten. 
Wenn Du Abschlussprozesse einsetzt, überprüfe die Analysen, ob Besucher an wichtigen Punkten abspringen. Passe sie an. Nutze A/B-Tests, wenn möglich. Tests sind elementar! Der Erfolg wird nicht lange auf sich warten lassen!

Die Metapher lässt sich sicherlich noch weiter ausdehnen.

Achte auf Deinen Ruf!

Stichwort Markenbekanntheit/Reputation. Wenn Du in der Bar / Stadt bereits als männliche Bummsbirne bekannt bist, wird dies Deine "Konversionschancen" wahrscheinlich nicht erhöhen.

Wenn Du hingegen eine solide Community hast, sprich Du wirst in der Bar erkannt (und damit meine ich nicht nur den Barkeeper, der seinen besten Kunden begrüßt), sondern dass andere Stammgäste Dich freudig begrüßen, weil Du als großzügig, freundlich und zuverlässig bekannt bist, führt dies zu einem Zuwachs an Vertrauen und Reputation.
Dies kann auch darauf beruhen, dass man sich aus dem örtlichen Sportverein oder der Kinderbetreuungsgruppe kennt.

Übersetzt: Wer mit seinen Profilen ständig beleidigt, unreflektiert mit Diskussionen und Kritik umgeht oder gar spammt und belästigt, wird seine Erfolgschancen nicht verbessern.
Freundliches, gemeinschaftsförderndes Verhalten wird dagegen immer belohnt, auch kanalübergreifend. Sei es durch Likes, Shares, wertschätzende Kommentare. Du profitierst von einem breiten Netzwerk und Imagetransfer. Und eines kannst Du mir glauben. Es wird Menschen geben, die sich nach Dir erkundigen. Spätestens dann, wenn Du "interessant" bist.

Marketing-Phasen

Wem kommt diese ganze Geschichte bekannt vor? Richtig... im Grunde beschreibe ich hier die Phasen eines Trichters oder eines Flywheels.
Im Gegensatz zum Trichter stellt das Flywheel den Menschen in den Mittelpunkt und ist als endloser Kreislauf angelegt, d.h. der Prozess endet nicht mit der Konversion wie beim Trichter. 
Du suchst vielleicht einen Partner fürs Leben (lassen wir mal die variable Dauer der Bewerbungs- und Kennenlernphase beiseite ;o) ) und das bedeutet, dass sich nachhaltiges Handeln positiv auf die Erfolgsaussichten auswirkt. 
Das heißt nicht, dass der Funnel schlecht ist. Man wählt einfach das richtige Werkzeug für den richtigen Zweck. Für nachhaltigen Community-Aufbau, Kundenbeziehungen und sogar Beziehungen halte ich den Flywheel-Prozess für besser geeignet. Wenn Du nur auf der Suche nach One-Night-Stands bist, könnte der Funnel die Anforderungen erfüllen ;o)

Unterschiede zwischen Funnel und Flywheel

Unterschiede Funnel und Flywheel


Fazit

Das Wichtigste ist, sich daran zu erinnern, dass Du ein Mensch bist, der mit Menschen interagiert. Behandele andere so, wie Du selbst behandelt werden möchtest, und das wird in jedem Geschäftsfall zum Erfolg führen. Wenn Du dann noch Deine Prozesse strukturiert aufsetzt, wirst Du erfolgreich sein.
Ich hoffe, dass Dir dieser Ausflug in die Welt von Marketing und Vertrieb gefallen hat.
Hast Du Ideen oder Anregungen? Schreib mir auf Twitter oder hier in den Kommentaren! Teile es auch gern wenn Du einen Nutzen für die Menschen in Deinem Netzwerk siehst.

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